Naturschutzgebiete, Naherholung, Landwirtschaft, aber auch Nähe zu den Metropolregionen Rhein-Main und Rhein-Neckar sowie der Universitätsstadt Darmstadt zeichnen den Standort Riedstadt aus. „Das macht Riedstadt attraktiv. Zum Wohnen, Leben und Arbeiten.“, skizziert der Bürgermeister und -kandidat Marcus Kretschmann zu Beginn des Hof-Abends vor vollen Sitzbänken. Trotz regnerischen Bedingungen hatten sich zahlreiche Interessierte auf den Weg zum Erlenhof bei Wolfskehlen gemacht. Gastgeber Sebastian Schaffner sorgte mit seinen Anbau-Produkten diverser Kürbissorten für eine ansprechende Kulisse. „Wir haben eine gute Nahversorgung und wir haben viele Hofläden.“, nahm Kretschmann Bezug auf das landwirtschaftliche Ambiente des Erlenhofs und ergänzte, „Damit Direktvermarkter, wie der Sebastian, noch bekannter werden, stelle ich mir künftig vor, dass wir diese Verkaufsstellen unserer Landwirtinnen und Landwirte mit einer eigenen Broschüre bekannter machen. Vor allem Neubürgerinnen und Neubürger wissen sicherlich nicht immer, dass sie tolle Produkte, wie Obst und Gemüse, direkt vom Acker weg kaufen könnten. Das will ich verbessern und damit unsere Direktvermarkter stärken.“
Des Weiteren hob Marcus Kretschmann die Nähe zu Naherholungsmöglichkeiten hervor. Kühkopf, Stromtalwiesen, aber auch die Flächen rund um die Stadtteile würden zum Spazieren und Rad fahren einladen. „Ich freue mich über die gemeinsame Aktion von Landwirtschaft und Stadt, die mit Piktogrammen auf den Feldwegen auf ein gutes Miteinander dort von Spaziergängern, Radfahrern und Landwirtschaft aufmerksam machen.“, weist Kretschmann auf die neuen Hinweise auf den Feldwegen hin. Radwege will er weiter ausbauen und auch einen Radschnellweg von Gernsheim bis nach Groß-Gerau auf den Weg bringen. „Es wird immer von den Radschnellwegen im Norden des Kreises geredet. Aber wir brauchen das auch hier im Südkreis, wenn die Mobilität flexibler werden soll.“, beschreibt der Bürgermeisterkandidat die Situation. Mit der Bahn und Verkehrsgesellschaften sei er bereits im Gespräch, um Bahnhof, An- und Verbindungen zukunftsfähiger zu gestalten. „Bei der Machbarkeitsstudie zur möglichen Straßenbahn, die Goddelau und Wolfskehlen nach Griesheim und damit direkt bis Darmstadt verbinden kann, waren wir noch nie so weit wie jetzt.“, berichtet Marcus Kretschmann.
Für die Stadtgesellschaft wolle er das 2022 erstmals durchgeführte Bürgerfest „Wir sind Riedstadt“ fortsetzen. Vor allem die Vereine profitieren davon, dass sie sich Neubürgern vorstellen könnten. Um den Nah-Tourismus zu fördern könne er sich auch eine Veranstaltung wie „Wein am (Alt)Rhein“ in Erfelden in der Nähe der Kühkopfbrücke vorstellen. Dort sei mit dem Pavillon und der Terrasse ein geeigneter Platz, wie das Kartoffelfest und das Entenrennen zeigten.

Mit Riese und Müller wolle sich ein Unternehmen ansiedeln, dass nicht nur hunderte neuer Arbeitsplätze nach Riedstadt bringen würde. Er verspreche sich davon auch Unterstützung beim Ausbau des Radwegenetzes, bessere und sichere Abstellmöglichkeiten von Fahrrädern zum Beispiel an den Bahnhöfen. „Und natürlich kommt dann mehr Gewerbesteuer in die Stadtkasse. Das ermöglicht uns dann auch mehr Spielraum bei Zukunftsprojekten und anderen Vorhaben.“, sagt Marcus Kretschmann. Zu Beginn seiner Bürgermeisterschaft nahm Riedstadt rund 4 Millionen Euro an Gewerbesteuer ein. Heute seien es schon über 6 Millionen. Mit neuen Gewerbeansiedlungen könne das bis auf über 10 Millionen steigern, rechnet er den Anwesenden vor. Auf die Nachfrage, inwieweit Umweltaspekte bei den Gewerbeansiedlungen berücksichtigt werden, konnte der Bürgermeister(kandidat) antworten, dass die Stadt bei Neuansiedlungen entsprechende Auflagen mache, dass aber auch Unternehmen wie Riese und Müller aufgrund eigener Unternehmensphilosophie auf solche Aspekte achte. „Am jetzigen Standort versorgt sich das Unternehmen selbst mit Strom und brauche keine Einspeisung aus dem öffentlichen Netz.“, verweist Kretschmann auf die Energiebilanz.
Auch auf andere Aspekte aus seiner Bilanz als Bürgermeister und aus seinem Programm für die Zukunft Riedstadts ging Marcus Kretschmann beim Hof-Abend ein. Wohnbau-Projekte seien im Gange, Neubaugebiete im Planungsverfahren. Einige hundert Kita-Plätze würden in Riedstadt fehlen, habe man ihm zu Beginn seiner ersten Amtszeit Mitte 2017 gesagt. Also habe er sich gemeinsam mit der Verwaltung auf den Weg gemacht, das massiv zu verbessern. Heute habe Riedstadt rund 250 Kita-Plätze mehr und bis 2024 solle jedem Kind in Riedstadt ein Betreuungsplatz angeboten werden können. Baumaßnahmen, wie der Umbau des alten Lidl-Marktes in Goddelau würden schon laufen. Neue Standorte für die Feuerwehren Erfelden und Goddelau sind auf dem Weg. Die Forderung nach einer Oberstufe der Martin-Niemöller-Schule wiederholte Kretschmann auch an diesem Abend. Ein Neubau der Schule außerhalb des Goddelauer Wohngebietes würde die Anwohner entlasten und die Bildungseinrichtung zukunftsfähig machen.

In Einzelgesprächen mit Besucherinnen und Besuchern klang der Informationsabend auf dem Erlenhof aus. Marcus Kretschmann verwies auf sein ausliegendes Wahlprogramm, welches auch auf seiner Homepage www.marcus-kretschmann.de nachzulesen sei.

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